Bericht von Werner Haas
Neuschnee, ein herrlicher Wintermorgen! 23 Quartiermitglieder mit drei Kindern trafen sich am Sonntag, 25. Januar, um 08.30 Uhr beim Littauer Bahnhof. Ziel war der Bauernhof Baumgarten ob Thorenberg. Wir wollten dabei sein, wenn der Bauer, Ruedi Geisseler, wie jeden Tag um 09.00 Uhr, seine Greifvögel fütterte.
Vom Bahnhof gings zur Thorenbergbrücke. Dort bogen wir rechts ab und marschierten am Littauer Schlösschen vorbei, hinauf Richtung Littauerberg. Kaum auf der Kantonsstrasse angelangt, konnte man in den Bäumen wartende Greifvögel erspähen; 15, 18, 23. Einige Rotmilane, oder waren es Mäusebussarde, kreisten hoch in den Lüften.
Nach kaum 20 Minuten Fussmarsch erreichte unser Trupp den Bauernhof Baumgarten. Wir wurden vom Bauern Geisseler herzlich empfangen. Er hatte für uns den Vorplatz vom über die Nacht gefallenen Schnee geräumt.
Seine Frau hatte das heisse Wasser für den Punsch, das Tee oder das Kafi fertig bereits auf den Tischen in einem warmen Räumchen, von wo aus man die Vögel beobachten konnte. Der Quartierverein spendierte etwas zum Beissen.
Bauer Geisseler „hirtete“ seine Greifvögel, doch die liessen sich bitten. An die hundert Vögel kreisten und kreisten. Da sie Menschen nicht gewohnt seien, würden sie sich etwas zurückhalten, meinte Bauer Geisseler. Um die Zeit zu verkürzen erzählte er uns manche Anekdote über seine Erlebnisse mit Vögeln. Endlich landeten die ersten Mäuebussarde und verschlangen die vom Bauern ausgebrachten Leckereien. Nun war die Schlacht am kalten Buffet eröffnet. Rotmilane, einer nach dem anderen, zum Teil gleichzeitig, aus allen Richtungen herbeifliegend, schnappten sich im Sturzflug Fleischabfälle vom Boden verschwanden im Pulk der kreisenden Vögel. Was für ein Erlebnis!